Kauf Tagebuch

Der lange Weg zur Finanzierung in Zeiten von Corona

Wir haben die Gesamtfinanzierung angefragt gehabt und eine Vorab-Zusage bekommen. Doch plötzlich ist alles anders:

Corona!

Die Regierung beschließt einen Lockdown. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind kaum absehbar. Wir haben einen steinigen Weg hinter uns, der beinahe nicht funktioniert hätte. Über den Kaufvertrag schreiben wir noch einmal in einem anderen Beitrag.

Für die finale Finanzierung haben wir unser Haus noch einmal neu planen müssen, denn nun wird es ja auf dem hinteren Grundstück gebaut und wir haben etwas mehr Platz und machen es breiter. Nicht so breit wie unsere Ex-Baupartner, aber etwas breiter. Nachdem wir die finale Finanzierung bereits weiter gegeben haben und die Vermittlerin von der Comdirekt diese an die entsprechenden Banken gegeben hat, kommt der Lockdown. Und die Banken setzen nahezu alle Kreditanfragen aus. Wir bekommen nicht einmal eine Absage, wir bekommen einfach überhaupt keine Antwort mehr.

Die Vermittlerin gibt den Auftrag an eine andere Bank heraus aber nach weiteren zwei Wochen ist auch dort mit keiner Zusage mehr zu rechnen. Das interessiert natürlich den Verkäufer nicht wirklich, der will nur zum Notar und dann sein Geld. Wir sind kurz davor einen Rückzieher zu machen und beschließen dann aber ein gewisses Risiko einzugehen. Wir wechseln den Kreditvermittler, zu jemandem, der uns von der Maklerin empfohlen wird und der auch mit dem Verkäufer bekannt ist. Diesem versichert er, genau wie uns, dass er die Finanzierung auf die Beine stellen kann und das tut er dann auch. Zwischenzeitlich schließen wir beim Notar sogar den Kaufvertrag ab, obwohl wir noch immer keine finale Zusage haben. Wir konnten den Verkäufer nicht länger warten lassen. Immerhin hat er sich dazu bereit erklärt, uns bis Ende Mai Zeit zu geben, bis wir die Zusage der Bank haben müssen. Erst dann startet der Notar mit der Umschreibung des Grundstücks. Wir haben ziemlich geschwitzt aber kurz vor Ende Mai kommt die Zusage der Bank und der Kauf wird ausgeführt.

Was uns bei der Kreditfinanzierung sehr wichtig war:

Lange Zinsbindung

Es nutzt nichts, wenn man jetzt einen super Zins hat, bei dem man in 30 Jahren theoretisch alles abbezahlt hat, wenn man nur eine Zinsbindung von 10 Jahren hat. Nach 10 Jahren kann der Zinssatz entsprechend gestiegen sein (woanders kann er ja eigentlich auch gar nicht hin!) und dann zahlt man in 10 Jahren fast nicht mehr ab sondern nur noch Zinsen und der Abzahlungsplan verlängert sich auf 40 Jahre. Je länger die Zinsbindung, desto schlechter der Zinssatz. Man muss sich hier die Frage stellen: Wenn ich jetzt einen Zinssatz von bspw. 3,5% nehme für 20 Jahre statt 1,5% für 10 Jahre, was zahle ich insgesamt, wenn der Zinssatz in 10 Jahren auf bspw. 5% gestiegen ist. Übrigens hat man nach 10 Jahren ein Sonderkündigungsrecht. Sollt also der Zinssatz in 10 Jahren wieder so enorm gut sein, kann man ihn dann in einem neuen Anschlusskredit übernehmen.

Anpassung der Rate

Das klingt profan aber ist nicht unwichtig. Man sollte, wenn man es denn kann die Rate so hoch wie möglich setzen. Und zwar freiwillig und nicht nur das Minimum nehmen, was die Bank einem vorgibt. Je mehr bezahlt wird bei einem guten Zinssatz, desto geringer ist die Restschuld, wenn die Zinsbindung ausläuft. Wenn man also mehr Geld zur Verfügung hat, sollte man es auch einbringen können. Anders herum kann immer mal etwas schlechtes passieren und man muss die Rate vielleicht nach unten anpassen für eine Zeit.

Sondertilgungen

Diese sind nicht immer möglich und wenn, dann nur bis zu einem gewissen Betrag. Allerdings sollte man es sich offen halten, einen Bonus oder etwas gespartes in den Kredit stecken zu können.

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